Bericht vom 31.Berliner Halbmarathon, 03.04.2011  

„Dickes B, home an der Spree, im Sommer tust du gut und im Winter tut's weh“

-und was ist im Frühling? Dazu schweigt Seeed.

Da kommen wir und laufen beim 31. Berliner Halbmarathon mit.

Alle gut trainiert und voller Tatendrang, alle?

Nein, Norbert, hat es geschafft sich auf eine besonders kuriose Art zu „drücken“, er hat sich im Urlaub von einer Kreuzotter beißen lassen, was seine Teilnahme am Lauf verhindert.

In den Jahren 1964-2006 gab es in der BRD 87 Kreuzotter-Bisse, bei derzeit 81471834 Einwohnern könnt ihr euch die Wahrscheinlichkeit selbst ausrechnen,

„Hey, Norbert solltest du jemals eine Tippgemeinschaft  eröffnen, ich bin dabei.“  

Wir, etwa 30 Teilnehmer vom Lauftreff Oldenburg Süd, mit Norbert, haben uns am Freitag den 01.04.2011 nachmittags auf den Weg in die Hauptstadt gemacht.

Unser Bus kam gegen 21:00 Uhr bei unserem Hotel an und schon beim Aussteigen war zu bemerken dass es wesentlich wärmer war als in Oldenburg, eben Frühling in Berlin.

Ich fühlte mich sofort wieder zuhause, diese Stadt hat etwas an sich, was einen nie wieder loslässt - wohl der berühmte Koffer, der da irgendwo rum steht.

Am Freitag checkten wir ein und gingen noch eine Kleinigkeit essen, bevor es dann am Samstag zur Marathonmesse ging, um unsere Startunterlagen abzuholen und das ein oder andere „Schnäppchen“ zu machen.  

Ich verbrachte den Samstag damit, Freunde zu besuchen, während andere vom Lauftreff die Stadt erkundeten.

Sonntagmorgen der 03.04.2011 nach einer Nacht mit wenig Schlaf, sitzen wir mehr oder weniger aufgeregt am Frühstückstisch und ich sehe am anderen Ufer des Landwehrkanals, in den Fenstern des Willy Brandt Hauses die Sonne funkeln, und denke als Berlinkenner -heute werden wir auf der Strecke gebacken-.

Besonders Gesa und Petra haben wenig Schlaf bekommen, weil auf ihrer Etage „Party“ war, und sie mussten in der Nacht einmal lautstark um Ruhe bitten.

Obwohl die meisten anderen Etagengäste, Franzosen oder Spanier waren, wurden sie sofort verstanden. Das genervte energische „ jetzt reicht es“ einer gestandener Mutter wird wahrscheinlich überall verstanden.

Nach dem Frühstück treffen wir uns alle und begeben uns per U-Bahn zum Startbereich.

Meine Befürchtungen treffen ein, es ist der bisher heißeste Tag des Jahres und schon im Startabschnitt kein Schatten weit und breit. Super ! Wer hatte doch gleich die Idee?

Heute ist durchkommen das oberste Ziel.

Überall werden „Atomkraft nein danke“- Fähnchen und Aufkleber verteilt, Vattenfall ist halt der Sponsor des Laufes und nach Fukushima….

Endlich der Start, der Asphalt kocht und im weiteren Streckenverlauf wird es immer heißer und anstrengender.

Bedingt durch das große Teilnehmerfeld (Überholslalom) und die Hitze haben wir alle unsere Wunschzeiten nach oben korrigieren müssen. Von Kilometer zu Kilometer wird es heißer und die Läuferinnen und Läufer fallen um wie die Fliegen, 145 Hitzeopfer wird am nächsten Tag in der Zeitung stehen, zum Glück keine ernsten

Fälle. Nur diese plötzliche Wärme, und der Berliner Halbmarathon, ist eine Strecke durch Häuserschluchten mit Steigungen, in wenn sie denn scheint, praller Sonne.

Viele Läuferinnen und Läufer gehen an die Grenzen.

Ich glaube jede und jeder der es durchgestanden hat, wird das diesjährige grüne Funktionshirt mit einem gewissen Stolz tragen.

Als Fazit, wir haben es alle geschafft und hatten alle viel Spaß, Berlin zu „rocken“.

Ich persönlich kann nur sagen, es hat mir viel Spaß gemacht und bei all den großen Namen war es mir eine besondere Ehre mit euch vom Oldenburg Süd zu laufen.

Einen besonderen Dank auch an Klaus für Planung und Logistik.

So genug geschleimt.

Eine kleine Anekdote noch. Auf dem Weg zur Marathonmesse schwärmte ich von den Highlights der Strecke „ zuerst durchs Brandenburger Tor“ da unterbricht mich Rainer und sagt mit dem Brustton der Überzeugung „nee, da laufen wir dran vorbei“

Leicht irritiert, frage ich  „wie kommst du denn da drauf, das geht doch gar nicht ?“

„Habe ich im Streckenplan gesehen“ ist die Antwort.

Er zeigt mir den Plan und es braucht 1 Sekunde bis ich den Irrtum durchschaue,

da hat doch tatsächlich einer das Brandenburger Tor neben den Streckenverlauf gezeichnet. Würde ja auch blöd aussehen als Strich auf der Strecke…. J

Nachdem ich ihn aufgeklärt habe, sagte Rainer noch, erzähl das bloß keinem.

Okay Rainer das bleibt unter uns, versprochen.

Tschüs Uwe Weinitschke